Schulsanitätsdienst (SSD) des Hellenstein-Gymnasiums (HG) auf dem Bundesentscheid des Jugendrotkreuzes (JRK) in Bretten erfolgreich.
Um überhaupt zum Bundesentscheid zugelassen zu werden, musste der SSD unter Leitung von Lehrerin Kerstin Faisst mehrere Hürden erfolgreich überwinden. Zuerst galt es im April, in Essingen auf Kreisebene zu gewinnen. Hier trat unser SSD in der Stufe III an, das bedeutet eine Altersspanne von 16-27 Jahren. In der Regel treten Schulsanitätsdienste überhaupt nicht gegen die starken Gruppen des Jugendrotkreuzes an. Die Schüler*innen setzten sich in Essingen jedoch erfolgreich gegen die anderen Gruppen durch und qualifizierten sich so für den Landesentscheid. Dieser fand im Juli in Calw statt. Am Landesentscheid dürfen alle Regionalsieger teilnehmen, was in unserem Fall 18 „gegnerische“ Gruppen bedeutete. Neben praktischer Erster Hilfe war auch Rotkreuzwissen sowie Kenntnis über humanitäres Völkerrecht gefragt. Die Herausforderungen waren groß, allerdings wurde uns immer eine herausragende Teamarbeit bekundet. Bei der Siegerehrung geschah das nahezu Unglaubliche – wir gewannen und vertreten damit das Land Baden-Württemberg auf Bundesebene!
Die Zeit bis zum Bundeswettbewerb nutzten wir, um uns intensiv in Erster Hilfe und DRK-Wissen vorzubereiten. Das bedeutete neben beinahe wöchentlichen, mehrstündigen Treffen auch zahlreiche Videokonferenzen, die der stellvertretende JRK-Landesjugendleiter Stefan Gerstenberger mit uns absolvierte. Darüber unterstützte uns auch Manuela Döll – Koordinatorin für Jugend- und Schularbeit vom Kreisverband Heidenheim – indem sie mit uns neben vielem anderen die Säuglings- und Kleinkindreanimation übte.
Dann kam das spannende Wochenende (18.-20.10.2024) und wir fuhren am 18. Oktober 2024 nach Bretten zum Bundesentscheid. Bei der Anmeldung wurden wir begrüßt mit den Worten, ob wir schon wüssten, dass wir bundesweit der beste SSD in Stufe III seien. Da fiel uns die Kinnlade nach unten! Diese Tatsache war uns durchaus nicht bewusst. Zudem wurde gerätselt, ob es überhaupt jemals einen Schulsanitätsdienst auf dem Bundeswettbewerb gab (was nicht endgültig geklärt werden konnte).
Am Samstag, 19. Oktober traten wir unsere Herausforderungen an – gegen weitere 15 Gruppen (JRK und Wasserwacht). Die Aufgaben waren über die gesamte Brettener Innenstadt verstreut und sehr realistisch dargestellt. Neben viel theoretischem Wissen galt es auch, aktiv Erste Hilfe zu leisten. In der Innenstadt hatte beispielsweise ein Auto einen Fahrradfahrer gerammt (alles gestellt) und neben der stark blutenden Wunde und eines Kieferbruchs musste der Fahrer, der einen Herzinfarkt mit Kreislaufstillstand erlitten hatte und aus dem Auto geholt werden musste, versorgt werden. Die Aufgaben forderten unser ganzes Wissen und Können. Nicht zu vergessen war die Betreuung und Teamarbeit, da auch diese in die Bewertung einfloss. Als Überraschung musste auch ein „verletzter“ Fahrradfahrer auf der Straße auf dem Weg von einer zur nächsten Station als hilfsbedürftig erkannt und entsprechend versorgt werden.
Nach einem sehr aufregenden und anstrengenden Tag fand abends die Siegerehrung statt. Im Vergleich zu den anderen, deutlich älteren Gruppenmitgliedern waren unsere Chancen nicht allzu hoch. Umso größer waren die Freude und das Erstaunen, dass wir uns als einziger Schulsanitätsdienst gegen 9 Konkurrenten durchsetzen konnten und den 7. Platz erreichten.
Alle anwesenden Baden-Württemberger unterstützten uns mit standing ovations und freuten sich mit uns. Dieser Bundesentscheid war ein einmaliges Erlebnis für alle Beteiligten!