Zum Abschluss des einjährigen Acceleratorenprogramms, das in diesem Schuljahr zum zweiten Mal am Hellenstein-Gymnasium stattfand, wurde die beste Startup Idee am 19.07.2023 von einer hochkarätigen Jury bestimmt. Mathias Klenk, selbst ehemaliger Schüler am HG und unter den Forbes 30 under 30 gelisteten Gründern kam aus Berlin angereist und wurde unterstützt von Kenny Flack, pharmazeutischer Unternehmer aus Giengen (Bärenapotheke), Schulleiter Holger Nagel, dem ehemaligen Schülersprecher des HG und dualen Studenten Robin Sakowski, CEO von code’n‘ground Matthias Kübler und Sarah Wagner als projektbetreuende Mitarbeiterin.
Vor dieser Jury durften Schüler*innen des Hellenstein-Gymnasiums aus der Klassenstufe 10 ihre innerhalb eines Jahres entwickelten Start-up Ideen in Form eines Pitch-Videos vorstellen und mussten Frage und Antwort rund um die Themen Financing, Marktanalyse, Produktdesign und Umsetzbarkeit stehen. Die Entscheidung, welches Projekt als bestes Projekt betitelt werden durfte, war äußerst knapp. Das Start-up Team um Sophie Häckel, Pelin Tekcan, Florentine Winter und Ellen Maier konnte die Jury schlussendlich von sich und ihrer Idee „School in one“ überzeugen. „School in one“ ist eine Schulapp, welche verschiedenste für die Schule notwendige Funktionen wie etwa einen digitalen Vertretungsplan, Kurznachrichtendienste, aber auch Abstimmungen und Kurswahlen in einer App verbinden soll. Diese Idee wurde von der Jury als die Idee mit dem größten Potential auserkoren.
Eigene Start-up Ideen finden und in Teams zusammenarbeiten, durften die Schüler*innen zum ersten Mal bereits im Herbst 2022. Das aus einer Bildungspartnerschaft zwischen dem HG und der code’n’ground AG entstandene Projekt unter Leitung von c’n’g-Mitarbeiterin Sarah Wagner, Lehrerin Trixi Thomas und Lehrer Tobias Baumgartner setzte sich unter dem Motto der Entrepreneurship Education – Zukunft neu denken und gestalten – das Ziel, Schüler*innen durch das Akquirieren fachlicher Kompetenzen im Bereich der Start-up Branche und des Gründertums, gepaart mit sozialen und personalen Kompetenzen, eigene Start-up Ideen zu entwickeln und auszuarbeiten. Im Fokus standen neben der unabdingbaren Förderung von Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Selbstverantwortung seitens der Schüler*innen auch deren Teilhabe an der Entwicklung kreativer und zukunftsfähiger Ideen.
Das entwickelte Programm setzte sich aus vier verschiedenen Komponenten zusammen: einem Problemlösewettbewerb (im Fachjargon Hackathon), einem sogenannten Boot Camp mit Sitzungen im 3-Wochen Takt, einem 3-tägigen Offsite Workshop und der am 19.07.2023 stattgefundenen Abschlussveranstaltung. Begonnen hat das einjährige Programm für die 18 motivierten und engagierten Schüler*innen am Anfang dieses Schuljahres mit dem 2-tägigen Hackathon in der Schule. Hierbei standen neben der Lösung eines eigens entwickelten Exit Games und dem damit einhergehenden out-of-the-box Denkens, freies und individuelles Arbeiten, das Verfolgen eigener Ideen und Interessen, das Ausprobieren neuer Methoden und die Entwicklung eigener Lösungsmöglichkeiten für entdeckte Probleme im Mittelpunkt. Ebenso wie die Kreativität bei der Ideenfindung und -umsetzung, wurde auch die Wichtigkeit von Teambuilding und Teamspirit in der Start-up Szene hervorgehoben. So sagte ein Schüler im abschließenden Feedback beispielsweise: „Für mich war eines der wichtigsten Dinge, die ich gelernt habe, dass ein funktionierendes Team der Schlüssel zum Erfolg eines Startups ist.“ Auch Matthias Klenk bestätigte diesen Gedanken beim Abschlussevent und hob hervor, dass eine Idee immer nur so gut ist wie das Team, das diese umsetzen möchte.
Seit Beginn des an den Hackathon anschließenden Boot Camps erhielten die Schüler*innen außerhalb der regulären Unterrichtszeiten im 3-Wochen Rhythmus Vorträge zu Inhalten aus den Bereichen der Finanzplanung, der Zielgruppenanalyse, des Brandings und der Logoentwicklung sowie zur Marktanalyse von seitens der Experten von code’n’ground. Beim abschließenden, 3-tägigen Offsite Workshop Mitte Mai in Bayreuth standen die Fertigstellung der Pitch-Videos und der Präsentationsfolien (sogenannte Pitch-Deck Folien) auf dem Programm.
Am Ende wurde den Teilnehmer*innen ein Zertifikat zum Expert of Start-up and Digital Innovation für ihr Portfolio überreicht. Aufgrund zweimaliger Auszeichnungen der Bildungspartnerschaft durch das Land Baden-Württemberg beim Wettbewerb Bildungspartnerschaften Digital und einer Auszeichnung durch den SCHULEWIRTSCHAFT Preis Das hat Potenzial kann diese Auszeichnung neben den generierten personalen und ökonomischen Schlüsselqualifikationen als Vorteil auf dem Bewerbermarkt gesehen werden.
Neben „School in One“ sind noch weitere vier einzigartige und geniale Ideen entstanden. Auch die Jury war begeistert von den Ergebnissen und hätte sich selbst gewünscht, die Möglichkeit an der Teilnahme eines solchen Projekts schon während der Schulzeit gehabt zu haben. Beeindruckt hat auch das Engagement der 15-17-jährigen Schüler*innen, welche den Ehrgeiz und die Motivation aufbrachten, sich außerhalb der regulären Unterrichtszeiten mit diesen Themen zu beschäftigen und dafür zu brennen. Für die beiden Juroren besteht große Hoffnung, dass es weitere Gründer*innen aus dem Kreis Heidenheim auf die internationale Bühne schaffen.
Trixi Thomas